Bankkarten-Änderungen 2022 bei alten Geldinstituten & neuen Onlinebanken
Diese Änderungen gibt es für Bankkarten bei traditionellen Kreditinstituten und neuen Neobanken 2022
Die beliebte Girocard wird im kommenden Jahr bei noch mehr Fintech-Banken kostenpflichtig und kann bald nicht mehr im Ausland eingesetzt werden. Die neue Geldkarte der Wahl soll offenbar die Visa Debitkarte werden, die von zahlreichen Finanzinstituten kostenfrei ausgegeben wird.
Girocard wird bei traditionellen Geldinstituten und neuen Challengerbanken kostenpflichtig
Im kommenden Jahr wird es einige Änderungen in Bezug auf Geldkarten geben, die Verbraucher kennen sollten. Am stärksten betroffen ist die beliebte und weit verbreitete Girocard (ehemals EC-Karte): hier gibt es Änderungen bei den Gebühren sowie beim Design und den Nutzungsmöglichkeiten der Karte.
Bei traditionellen Geldinstituten ist es schon länger üblich, für die Girocard eine Jahresgebühr zu verlangen. So kostet die Bezahlkarte etwa bei der Sparda Bank Hamburg 10 Euro pro Jahr. 2022 ziehen Direktbanken nach: die ING hat angekündigt, ab März 2022 pro Monat 0,99 Euro für die Girocard zu berechnen, das sind 11,88 Euro im Jahr. Wer diese Gebühren nicht bezahlen möchte, kann die Girocard kündigen. Das ist bei der ING über die Banking to go-App möglich.
Änderungen bei der Geldkarte: Debitkarte soll Girocard ersetzen
Andere Kreditinstitute verzichten künftig vollständig auf die Girocard. Die Deutsche Kreditbank (DKB) etwa gibt keine Girocards mehr an Neukunden aus. Bestandskunden können ihre Girocard weiter nutzen oder auf Wunsch kündigen. Auch bei der Comdirect gibt es die Girocard nicht mehr automatisch zum Konto, sondern nur noch auf Verlangen.
Die neue Bankkarte der Wahl soll offenbar die Visa Debitkarte werden. Diese ist sowohl bei der ING als auch bei DKB und Comdirect gratis. Bei der Visa Debitkarte werden alle Beträge direkt vom Bankkonto abgebucht, es gibt also keinen Kreditrahmen mehr. Mit der Bankkarte lässt sich Bargeld abheben und im Einzelhandel zahlen. Allerdings akzeptieren nicht alle Läden in Deutschland Debitkarten oder Kreditkarten, auch wegen der höheren Gebühren für die Händler.
Girocard-Bezahlkarte nicht mehr im Ausland einsetzbar
Eine weitere Änderung betrifft die Nutzungsmöglichkeiten der Girocard. Dass man mit der Girocard im Ausland bezahlen kann, ist nur dank des Maestro-Systems von Mastercard und des Visa-Pendants namens V-Pay möglich. Das Ende von Maestro ist bereits beschlossene Sache: Nur noch bis Ende Juni 2023 gibt es neue Girocards mit dem Maestro-Logo, die sich dann bis zum Ende der aufgedruckten Gültigkeit nutzen lassen. Bei V-Pay scheint sich eine ähnliche Entwicklung anzubahnen, auf der Girocard der Comdirect fehlt seit Kurzem das V-Pay-Symbol.
Magnetstreifen verschwindet
Auch beim Design der Girocard gibt es im neuen Jahr Änderungen: zum einen werden die Logos von Maestro und V-Pay von den Geldkarten verschwinden; zum anderen ist auch der Magnetstreifen bald nicht mehr da, weil die Technologie inzwischen überflüssig ist. Der Magnetstreifen wurde in den späten 1970er Jahren eingeführt und machte das Abheben von Bargeld am Automaten erstmals möglich. Ab den 1990er Jahren setzte sich dann auch die Zahlung per EC-Karte in deutschen Geschäften immer mehr durch. Moderne Bankkarten übertragen Daten allerdings über den Chip und nicht über den magnetischen Streifen. Ab 2024 müssen Anbieter Bankkarten daher nicht mehr mit Magnetstreifen ausliefern und ab 2029 soll es gar keine Karten mehr damit geben.