Girokonto mit Depot: Die besten Anbieter im Test & Vergleich | 08/2022

Girokonto mit Depot: Das müssen Sie wissen

Klassische Anlagemöglichkeiten wie Tages- oder Festgeld lohnen sich aufgrund von Niedrig- und Minuszinsen nicht mehr. Dafür investierten immer mehr Kunden in den Aktienmarkt. Aufgrund einer nahezu unerreichbaren Rendite scheint diese Geldanlage mittlerweile alternativlos geworden zu sein.

Viele Banken reagieren auf die Entwicklungen am Markt und bieten Komplettangebot aus Girokonto und Wertpapierdepot an. Dabei handelt es sich um ein Girokonto, das oft kostenlos oder sehr günstig angeboten wird. Dazu gibt es ein Wertpapierdepot, das in der Regel kostenlos geführt werden kann. Kosten entstehen hingegen für die Ausführung eines ETF-Sparplans sowie für Services innerhalb des Girokontos, darunter Bargeldabhebungen oder beleglose Überweisungen.

Das ist ein Girokonto

Fangen wir von vorne an und klären, was ein Girokonto ist. Das Girokonto gilt als grundlegende Geldanlageform für den alltäglichen Zahlungsverkehr und als Basis für alle modernen Bankdienstleistungen wie Überweisung, Bargeldversorgung oder Online Banking.

Oft wird für Girokonten eine sogenannte Kontoführungsgebühr erhoben, die monatlich bezahlt wird. Gebührenfreie Angebote sind oft an einen bestimmten monatlichen Zahlungseingang gebunden. Doch selbst bei bedingungslos kostenlosen Girokonten entstehen Kosten für Bargeldabhebungen, Geldkarten etc. Ebenfalls im Blick haben sollten Sie stets die Dispozinsen. Um einen finanziellen Engpass auf dem Girokonto zu überbrücken, nutzen viele Bankkunden den sogenannten Dispokredit. Was viele dabei vergessen: Für diesen Kreditrahmen werden Zinsen berechnet – und das mit um die 20 Prozent nicht zu knapp.

Das ist ein Depot

Auf einem Wertpapierdepot verwahren und verwalten Sie Aktien, Anleihen, ETFs oder Fonds. Besagtes Depot können Sie bei einer Bank eröffnen. Wenn Sie zu einer Filialbank gehen, profitieren Sie von einer Beratung vor Ort. Das ist praktisch, wenn Sie sich mit Wertpapier-Handel noch nicht so gut auskennen. Dennoch sollten Sie nicht blind den Empfehlungen eines Mitarbeiters folgen. Am besten Sie lassen sich vor der Depot-Eröffnung in mehreren Banken von unterschiedlichen Beratern beraten, um so einen guten Überblick zu gewinnen.

Direktbanken wie ING Diba, Comdirect oder Consorsbank besitzen keine Filialen, aber in der Regel einen eloquenten Kundenservice per Telefon oder E-Mail. Wenn Sie über Direktbanken handeln wollen, benötigen Sie gewisse Kenntnisse, wie man ein Depot führt. Dafür haben Direktbanken den Vorteil, dass die Konditionen für den Wertpapierhandel oft deutlich günstiger sind.

Wenn Sie ein Depot bei einer Bank eröffnen, benötigen Sie ein sogenanntes Referenz- beziehungsweise Verrechnungskonto. Bei dem Komplettangebot von Girokonto und Depot fungiert Ersteres als Referenzkonto.

Das macht ein gutes Depot aus

Ein gutes Depot sollte einige Kriterien erfüllen. Dazu gehören unter anderem:

• viele Handelsplätze
• eine hohe Auswahl an Wertpapieren inklusive aller gängigen Wertpapiere
• keine oder geringe Depotführungsgebühren
• geringe Handelsgebühren für den Kauf und Verkauf (vor allem, wenn Sie weniger Kapital investieren)
• wird mehr Geld investiert, ist eine maximale Handelsgebühr sinnvoll
• beim Fonds-Handel sollte der Ausgabeaufschlag entfallen
• Einlagensicherung von bis zu 100.000 Euro – damit diese gilt, sollte das Depot in Deutschland oder im EU-Ausland geführt werden
• geringe Gebühr für Wertpapiersparpläne
• Sparplan auf viele ETFs, Aktien und Fonds

Girokonten mit Depot Im Test

Die FMH-Finanzberatung hat mehrere Direkt- und Filialbanken unter die Lupe genommen, die ein Girokonto zusammen mit einem Depot vermarkten. Bei der Marktanalyse galten folgende Kriterien: Die Depots mussten kostenlos oder besonders günstig angeboten werden. Dasselbe galt für die Girokonten. Zudem sollte es das Angebot eines ETF-Sparplans geben.

Das Ergebnis: Unter den 36 ausgewählten Banken gibt es deutliche preisliche Unterschiede. Vor allem beim Kauf oder Verkauf von Aktien, Rentenpapiere und Fonds variieren die Kosten. Die Mindestgebühren liegen beispielsweise zwischen 7,90 Euro pro Order und mehr als 20 Euro. Die Höchstsumme pro Order liegt je nach Anbieter zwischen 29,50 und 500 Euro.

Bei den ETF-Sparplänen gibt es vor allem hinsichtlich der Mindestanlagesumme Unterschiede. Während einige Anbieter ein ETF-Sparen ab 25 Euro pro Monat erlauben, ist das bei anderen erst ab 50 Euro im Monat möglich.

Die besten Girokonten mit Depot von Direktbanken im Überblick

Bank	Monatliche Kontogebühr	Monatliche Depotgebühr	ETF-Sparplan Kosten pro Ausführung	Gesamtbewertung
ING	0 Euro bei Mindestgeldeingang	0 Euro	Kostenfrei	Sehr gut
Consorsbank	0 Euro bei Mindestgeldeingang	0 Euro	1,50 Prozent	Sehr gut
Comdirect	0 Euro bei Mindestgeldeingang	0 Euro	1,50 Prozent	Sehr gut
DKB	0 Euro bei Mindestgeldeingang	0 Euro	1,50 Euro	Sehr gut
Norisbank	0 Euro bei Mindestgeldeingang	0 Euro	1,25 Prozent	Sehr gut

Die besten Girokonten mit Depot von Filialbanken im Überblick

Bank	Monatliche Kontogebühr	Monatliche Depotgebühr	ETF-Sparplan Kosten pro Ausführung	Gesamtbewertung
Santander	0 Euro bei Mindestgeldeingang	0 Euro	0,85 Euro	Sehr gut
Commerzbank	0 Euro bei Mindestgeldeingang	0 Euro	0,25 Prozent, zzgl. 2,50 Euro	Sehr gut
Targobank	0 Euro bei Mindestgeldeingang	0 Euro	2,50 Prozent, mind. 1,50 Euro, max. 3,00 Euro	Sehr gut
Degussa	0 Euro bei Mindestgeldeingang	0 Euro	1,75 Prozent	Gut
Postbank	1,90 Euro	0 Euro	0,90 Euro	Gut